Die Themen der Rheinischen TantraNächte

Bei den Rheinischen TantraNächten verbinden wir unsere eigenen kulturellen Ursprünge - das keltisch-germanische - mit dem überlieferten tantrischen Wissen und modernen Selbsterfahrungsmethoden. Daraus entsteht ein einzigartiger Raum, in dem Bewusstseinserweiterungen, sinnliche Erfahrungen und intensive Begegnungen möglich sind. 

Aus dem keltisch-germanischen Jahreskreis haben wir verschiedene Themen ausgewählt, die sich gut mit dem tantrischen Weltbild verbinden lassen. Vier dieser Themen fließen in die fünf Rheinischen Tantranächten ein, die wir pro Jahr veranstalten. Welche dies sind ist abhängig von den jeweilig passenden Terminen.

 


 

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Das große Ritual der Liebe

Der 14. Februar, der Valentinstag, gilt in vielen Teilen der Welt als der Tag der Liebe und der Verliebten - meist bezogen auf die romantische Liebe. Bei unserem "Fest der Liebe" widmen wir uns den verschiedenen Aspekten der Liebe:
Agape - die bedingungslose und fördernde Liebe, die das Wohl des Anderen im Blick hat; Philía – die Freundesliebe, die Liebe auf Gegenseitigkeit, Herzensverbindungen, Verbundenheit, gegenseitige Anerkennung und gegenseitiges Verstehen; Eros - die sinnlich-erotische Liebe, die Leidenschaft und der Wunsch nach Geliebt-Werden; Selbstliebe - die Liebe zu sich selbst, als Voraussetzung zur Fähigkeit zum Lieben und zur Nächstenliebe.

Im Tantra wird Liebe als die grundlegende Triebkraft des Universums verstanden sowie als Ausdruck der Seele, dass wir alle Eins sind und diese Einheit erfahren wollen. Zu lieben heißt zu leben, zu leben heißt zu lieben. Tantra ist fließende, pulsierende Liebeskraft, die in alle Lebensbereiche hinein wirkt. Der Begriff Tantra bedeutet "verweben" und drückt aus, dass wir alle miteinander in Liebe verwoben sind.

Mehr Liebe heißt mehr Freude. Mehr Liebe heißt mehr Energie. Mehr Liebe heißt sein Leben voll leben. Liebe ist Ausdruck einer tiefen Verbundenheit. Liebe ist loslassen, akzeptieren und annehmen. Liebe ist die Triebkraft des Universums.

Bei dieser TantraNacht feiern wir die Liebe in alle ihren Ausprägungen. Wir drücken Liebe in Wertschätzung und in kleinen Geschenken aus. Wir schaffen Herzensverbindungen, die ein intuitives Verständnis füreinander entstehen lassen. Wir werden die sinnlich-erotische Energie in die höheren Chakren lenken und entdecken dabei das wohlige Gefühl der fliessenden Liebeskraft. Aber alles beginnt mit der Liebe zu sich selbst, denn sich selbst zu lieben bedeutet, dass auch andere mich lieben können.

Der Valentinstag
Namenspate ist der Bischof Valentin, der im dritten Jahrhundert nach Christus gelebt haben soll, und den verliebten jungen Menschen, die an seinen Klostergärten vorbeigingen, eine Blume geschenkt haben. Zudem habe er Verliebte christlich getraut. Es wird vermutet, dass der von Frankreich ausgehende Minnegesang und seine Liebeslyrik die Valentinsbräuche hervorgebracht haben könnte. Damals entstand ein neuer Blickwinkel auf die Frau infolgedessen ihr nun mehr Respekt entgegengebracht wurde.

Der 14. Februar war nicht nur der Todestag des Heiligen Valentin sondern war im römischen Reich der Göttin Juno (Beschützerin von Ehe und Familie) geweiht. Ihr wurden an diesem Tag Blumen geopfert und den Frauen wurden Blumen geschenkt. Seit uralter Zeit ist es also Tradition, dass sich die Menschen einander am Valentinstag Blumen schenken.

Die Zeit Mitte Februar ist aber auch eng verbunden mit Fruchtbarkeitsriten. Die Paarungszeit der Vögel beginnt und je nach Region und Witterung beginnen Pflanzen und Bäume zu knospen.

 


 

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Das tantrische Ritual der Frühjahrstagundnachtgleiche (Ostara/Alban Eilir)

Die Frühlingstagundnachtgleiche ist der Tag, an dem sich die Länge von Tag und Nacht gleichen. Von nun an sind die Tage wieder länger als die Nächte, das Licht hat über das Dunkel gesiegt. Die Kraft der Natur ist erwacht, Eis und Schnee sind geschmolzen, die Tiere erwachen aus ihrem Winterschlaf, die Vögel kehren aus dem warmen Süden zurück, Pflanzen zeigen ihre jungen Triebe und die Winde sind nicht mehr so kalt.

Als Fest, das von den Germanen und Kelten begangen wurde, ist es auch unter dem althochdeutschen Namen Ostara bekannt, benannt nach der gleichnamigen germanischen Fruchtbarkeitsgöttin. Die Kirche vereinnahmte den heidnischen Begriff "Ostern", als sie ihr Passah-Fest auf den Frühlingsvollmond verlegte, um den gleichzeitig stattfindenden keltischen Fest "Alban Eilir" etwas entgegen zu setzen. 

Ostara oder Alban Eilir ist vorwiegend ein Fruchtbarkeitsfest, dessen Symbole sich auch im christlichen Osterfest wieder finden. Der Hase ist aufgrund seiner sprichwörtlichen Vermehrung (... wie die Karnickel) ein altes Fruchtbarkeitssymbol, ebenso wie das Ei. Früher bemalte man die Eier mit Symbolen von Wünschen, die sich in diesem Jahr erfüllen sollten.

Ein anderer Grund, warum hartgekochte Eier zu Ostern eine große Rolle spielt ist, dass im Mittelalter Eier eine Zahlungseinheit für die Pacht an die Grundherren waren und Ostern war der Zahlungstermin. In der christlichen vorösterlichen Fastenzeit durften keine Eier gegessen werden. Deshalb kochte man sie hart und färbte sie, um sie beim Osterfest später von den frischen Eiern unterscheiden zu können.

Ein Brauch aus germanischer Zeit, der sich bis in die heutige Zeit erhalten hat, ist das Entzünden der Osterfeuer auf den Hügeln. Der weithin sichtbare Schein des Feuers sollte den Winter vertreiben und die Sonne begrüßen. Die Asche der Feuer wurde anschließend auf die Äcker verteilt, um ihnen Segen und Schutz zu geben.

Mit Ostara wird die Wiederkehr des Lebens gefeiert. Ein pralles Leben voller Sinnlichkeit und Sinneslust bricht an. Tier und Mensch entdecken ihre erwachende Sexualenergie für die Fortpflanzung. Das andere Geschlecht wird umworben, Nester gebaut, Nachwuchs gezeugt. Die ersten Knospen und Blüten zeigen sich und repräsentieren die aufsteigenden Kräfte. Das Christentum hat dem Osterfest mit dem Karfreitag Leid und Kreuzigung vorgeschaltet, um die nicht sehr prüden Feste der Germanen und Kelten einzudämmen.

Mit der Würdigung dieses Festes in seiner ursprünglichen Absicht legen wir rituell die alten Blockaden von Schuld und Scham ab, die uns von außen auferlegt wurden (Scham ist das einzige erlente Gefühl). Wir begrüßen das neue Licht und das Leben, das unseren Körper in seiner ganzen Schönheit begleitet und der in dieser Zeit der erwachenden Fülle auch gezeigt werden darf. 

Das Ostara-Fest ist zudem die ideale Zeit für neue Projektanfänge. Die Samen, die jetzt oder schon früher gelegt wurden, können reifen und mit Kraft die schützende Erde durchstoßen.

Wir werden ein Feuer entzünden und dort die alten Lasten symbolisch verbrennen, entschlacken und transformieren. Die innere Feuerkraft wird uns nähren und mit Kreativität und Schöpferkraft füllen.

 


 

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Das tantrische Sommeranfang-Ritual (Beltane)

 Das keltische Beltane-Fest war ursprünglich ein magisches Fruchtbarkeitsritual, mit dem unsere Vorfahren den Beginn der hellen Jahreszeit und die ab Mai in der Natur explodierende Lebenskraft feierten. Das Fest selbst und die verwendeten Elemente und Rituale stecken voller Erotik: Das Anzünden des Walpurgisfeuer oder "Bels Feuer" über das Reiben eines Feuerstabs galt als Zeugungsakt und das Feuer selbst symbolisierte den Sommeranfang. Der seit dem 12. Jahrhundert zur Walpurgisnacht aufgestellte Maibaum mit seinem Kranz an der Spitze erinnert an einen Lingam und die dafür verwendete Birke wurde als Baum des Lebens, also Inbegriff der Weiblichkeit, gesehen. Er symbolisiert die Vereinigung zwischen Himmel und Erde und Mann und Frau. Der Begriff des "Anbandelns", also der ersten Kontakte zwischen jungen Frauen und Männern kommt vom Rundtanz um den Maibaum mit an ihm befestigten langen Bändern.

In vorchristlicher Zeit sollen angeblich rituelle Liebesakte auf den Feldern stattgefunden haben, mit denen die menschliche Fruchtbarkeit auf den Ackerboden übertragen werden sollten. Jedenfalls war das Beltane-Fest die lebendigste, lustvollste und sinnlichste Feier im Jahreskreis. Im Mai erwacht die Natur um uns herum mit aller Kraft. Von den intensiven Düften, den leuchtenden Farben und den sprießenden Pflanzen und Früchten werden alle Sinne angesprochen - Zeit also, um in die Welt der Sinne einzutauchen!

Mit der Christianisierung wurden die alten Bräuche als heidnisch verboten. Wer weiterhin die Feste in der alten Form feierte, wurde als dem Teufel hörig und als Hexe bezeichnet. Die Kirche verdammte jene und verbreitete das Gerücht, dass in dieser Nacht die Hexen ausflogen, um sich auf dem Blocksberg zu versammeln und dort auf die Ankunft des Teufels zu warten.

Eine Verbindung von tantrischen mit alten keltischen Beltane-Ritualen passt hervorragend. Wir werden in dieser TantraNacht die erwachten Lebenskräfte ehren und mit tantrisch-keltischen Ritualen unsere sinnlich-erotische Lebensenergie wecken. Wir werden um den Maibaum tanzen, über das Maifeuer springen, Hexentänze - und gesänge anstimmen, Geister verjagen, schlafende sexuelle Energien aktivieren und vieles mehr. Wir werden der im Mai neu erwachten sprudelnden Lebensenergie folgen und auch mit einander sinnliche Genüsse teilen, um das Erwachen der Mutter Erde und deren Fruchtbarkeit zu feiern. Dazu gehören auch Herzensbegegnungen mit den anderen Teilnehmern und Teilnehmerinnen.

 


 

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Das tantrische Ritual der Sommersonnenwende (Litha)

 Als eines der ältesten Feste der Menschheit wurde und wird die Sommersonnenwende fast auf der ganzen Welt gefeiert und männliche und weibliche Sonnengottheiten verehrt. Das Fest hatte so große Bedeutung, dass es in einigen Kulturen bis zu 12-tägige Festzeiten gab und die Germanen hielten zu Mittsommer ihre "Thing", die großen Treffen der Volksvertretung, ab.

Schon in vorchristlicher Zeit wurde bei unseren keltisch-germanischen Vorfahren das Litha-Fest als Feuer- und Sonnenfest gefeiert. In dieser Zeit gibt es die längsten Tage des Sonnenjahres, die Sonne hat ihren Höhepunkt und ihre volle Kraft erreicht, die Tage werden nun wieder kürzer. Die Zeit der Aussaat ist vorbei. Alles wächst, blüht und reift heran. Es ist die Zeit des Wachstums und des Reifens.

Litha stellte einen besonderen Höhepunkt magischer Energie dar; man glaubte, dass der Termin besonders günstig für Liebes- und Heilzauber sowie für das Zurücklassen negativer Energien sei.

Mit dem Sprung über Sonnwendfeuer, die der Sonne mehr Kraft verleihen, sollten wurde beabsichtigt den Wachstum des Getreides zu beeinflussen (je höher der Sprung, desto größer, hoffte man, wuchsen die Halme und Ähren). Außerdem versprach der Sprung über das Feuer baldige Heirat und Schutz vor Hexen und Geistern.

Auf dieser Rheinischen TantraNacht beschäftigen wir uns mit Sonne und Licht, Wachsen und Reifen, innerem Feuer und seinem Ausdruck. Die vorherschende Kleiderfarbe bei unseren Abendritualen wird Gelb, Orange und Rot sein. Der Sommer ist die Zeit des sinnlichen Genießens, der leuchtenden Farben und der schwellenden Formen - genau das Richtige für uns.

 


 

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Das tantrische Licht und Liebe-Sommerritual

Wenn sich jemand gerade richtig gut fühlt, dann fällt schon mal der Satz "Ich lebe von Licht und Liebe". Bei dieser Tantranacht werden wir das in die Tat umsetzen. In den Sommermonaten ist das Licht am stärksten, die Tage sind lange hell, die Sonne wärmt unsere Körper, das Licht produziert das "Glückshormon" Serotonin - Licht macht einfach glücklich. Bedingungslose universelle Liebe, auch "Agape" genannt, ist eine spirituelle und metaphysische Verbindung zwischen Menschen. Es handelt sich dabei nicht um (exklusive) partnerschaftliche Liebe, sondern um eine (inklusive) gemeinschaftliche Liebe. Wir nennen es auch den "tantrischen Raum", denn das tantrische Verweben aller Zustände und Erlebnisse führt zur universellen Liebe, die alles und jeden mit einschließt. Berühren, Lachen, Tanzen, Verbundensein, Meditieren, Anerkennung, Potentiualentfaltung sind Stichwörter, die diese Rheinische TantraNacht gut beschreiben.

Licht und Liebe sind zwei Ausdrucksformen der Schöpfung mit sehr hoher Schwingungsferequenz. Beides ist für uns Menschen unverzichtbar und überlebensnotwendig. Im Tantra ist Bewusstsein (=Shiva) die höchste Instanz der Existenz, der bewusste Schöpfergeist. Alle materiellen  und immateriellen Zustände (=Shakti) sind Ausdruck des Bewusstseins können auch nur mit dem Bewusstsein erfahren werden. Licht und bedingungslose Liebe sind die zwei am höchsten schwingenden Zustände, die vom Bewusstsein geschaffen und erfahren werden können. Und sie sind gleichzeitig die zwei ersten Dualitäten der Schöpfung: Licht ist eine männlich geprägte (=Shiva) und bedingungslose Liebe eine weiblich geprägte (=Shakti) Ausdrucksform.

 


 

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Das Ritual der Fülle und Freude (Jera)

Jera (= Jahr) ist eine keltische Rune, die auf den Kreislauf der Jahreszeiten und den Zyklus des Lebens hinweist. Gleichzeitig ist es das keltische Symbol für Harmonie, Rhythmus und immer wiederkehrende Zeit der Ernte. Jera symbolisiert damit die Belohnung für frühere Anstrengungen. Die Samen, die einst gepflanzt wurden, sind jetzt erntereif. Die Zeit der reichen Ernte, der Freude, des harten Arbeitens und des gemeinsamen Feierns ist gekommen. Es ist aber auch die Zeit der Vorbereitung auf neue Herausforderungen. Was du in die Welt bringst wird zu dir zurück kommen.

Im Hinduismus und im Tantra wird der elefantenköpfige Ganesha als Gott der Weisheit, als Überbringer des Glücks und als Beseitiger aller Hindernisse verehrt. Der Sohn von Shiva und Parvati gilt als begnadeter Tänzer und beweglicher Liebhaber, der mehrere Frauen zugleich beglücken kann. Sein gewaltiger Bauch symbolisiert das Universum. Mit seiner freundlichen, sehr weltlichen Erscheinung verkörpert er das Paradoxon: irdische Genüsse stehen tiefgreifender Einsicht keinesfalls im Weg.

Diese Rheinische TantraNacht steht hauptsächlich im Zeichen der Fülle und Freude. Wir werden uns mit den Themen Kreativität, Visionen, Harmonie, Ryhthmus und Herzensenergie beschäftigen. Das Leben wird von seiner schönen Seite, seiner Schokoladenseite, angesehen.


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Das tantrische Licht- und Schatten-Ritual (Samhain/Halloween)

An den ersten Tagen des Novembers feierten die Kelten das Samhain-Fest - wörtlich bedeutet dies "Ende des Sommers" (Sam-Fin). Sie teilten das Jahr in zwei Hälften: das Sommer-Halbjahr mit dem Beginn am Beltane-Fest (Vorabend 1.Mai) und das Winter-Halbjahr mit Beginn am Samhain-Fest (Vorabend 1. November). Samhain war damit auch das Silvester der Kelten und die Nacht, die den Übergang vom alten ins neue Jahr symbolisierte, aber auch die Zeit des Übergangs und des Wechsels vom Licht in das Dunkle. 

Wie bei allen keltisch-germanischen Festen wurde angenommen, dass auch zu Samhain die Menschen einen Zugang zu den Wesen der Anderswelt haben, weil die Grenzen zwischen den beiden Welten in dieser Zeit besonders durchlässig sind. Dieser Hintergrund macht die Samhain-Nacht zu einer „Begegnung zwischen Lebenden und Toten“ und lässt somit auch Rückschlüsse auf moderne Halloween-Riten zu.

In einem zweiten Aspekt neben dem "Sommerende" weist "Samhain" auch auf Vermählung hin im Sinne von "Vereinigung". Der alte Jahreskreiskönig (= Sonne, = männliches Prinzip) stirbt und der Neue vereinigt sich mit der Großen Erdmutter (weibliches Prinzip), der eigentlichen Königin des Landes.

Samhain bildet also den dunklen Pol des Jahres und im Zentrum des Festes steht die Thematik des Todes, der Schattenwelt und der Geister. Es ist gleichzeitig auch die Möglichkeit, die Stille und die Melancholie der trüben Novembertage als Chance zu begreifen, in einen Rückzug zu unseren inneren Werten, zu unserem Potenzial und unserer Kreativität zu gehen.

Im Zuge der Christianisierung wurde aus dem keltischen Totenfest "Samhain" der christliche Totengedenktag "Allerheiligen" oder "Halloween" im englischsprachigen Raum. Halloween ist vor allem in angelsächsischen Ländern ein beliebtes Kinder- und Partyfest mit Kürbislaternen, Gespensterkostümen und fröhlich-gruseligem Treiben geworden. Mit den unheimlichen Verkleidungen sollten usprünglich die umherstreifenden Geister der Verstorbenen irritiert werden.

In der Verschmelzung tantrischer und keltisch-germanischer Rituale, die wir in dieser Rheinischen TantraNacht vornehmen werden, tauchen alle diese Symbole und Bezüge wieder auf. Wir zelebrieren den Übergang von Licht in Schatten, wir werden uns ausgiebig mit den Qualitäten unserer Schattenseiten beschäftigen, wir werden die Geister verjagen, wir werden innere Einkehr halten. Und das alles, wie bei den Rheinischen TantraNächten üblich, sowohl in klärender, als auch in nährender Weise. Es gibt Abschnitte in denen wir unsere eigenen Themen anschauen und klären und andere Abschnitte, in denen wir ausgelassen feiern, in Verbindung gehen und uns mit erotischer Energie und achtsamer Berührung für die kommenden dunklen Monate nähren.


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Das tantrische Winter-Ritual

Die dunkle Winterzeit mit Kälte, Regen und Düsternis ist für viele Menschen eine Herausforderung. Sie bietet aber auch viele Chancen, wenn wir die Dunkelheit neu sehen lernen. Als die Menschen noch mehr im Einklang mit der Natur und ihren Rhythmen lebten, war die Zeit um die Wintersonnenwende, wenn die Nächte am längsten sind, eine Zeit der Ruhe und Einkehr. Daraus haben sich viele Rituale entwickelt, die heute noch bestehen: die Adventszeit mit der Kerzenbeleuchtung, die Weihnachtsmärkte, das Plätzchenbacken, Weihnachtslieder usw. Statt Besinnung und Rückzug gibt es in der modernen Zeit jedoch eine Menge Stress und Betriebsamkeit.

Tantra ist die Lehre der Einheit der Gegensätze. Im ganzen Universum können wir zwei grundsätzliche Prinzipien erkennen: Yin und Yang, Shiva und Shakti, negativ und positiv, Ausdehnung und Verdichtung, das Gebende und das Empfangende - und eben auch Licht und Dunkelheit. Tantriker wissen, dass weder Licht noch Dunkelheit besser ist. Beides hat seine Qualitäten, die es zu entdecken und anzunehmen gilt. Dadurch entsteht Lebendigkeit, die wiederum bedeutet, alle Erfahrungen des Lichtes bis hin zu allen Erfahrungen der Dunkelheit wahrzunehmen, sie anzunehmen und sie in das eigene Leben zu integrieren.

Bei unserem tantrischen Winterritual werden wir uns den Potenzialen der Dunkelheit (Rückzug, Ruhe, Selstfindung, Besinnung, Schattenarbeit) und des Lichtes (lebensspendende Energiequelle, Licht ins Dunkeln bringen, Wachsen, Lebendigkeit) gleichermaßen widmen. Neben innerer Einkehr, wie beim Mythos der Rauhnächte, wird es Phasen ausgelassener Freude geben, wie beim Mythos der Saturnalien.

Die Rauhnächte sind ein Zeitraum von 12 Tagen zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, die seit jeher als eine kraftvolle und mystische Zeit gelten. Sie laden zur Rückschau und Vorbereitung auf das neue Jahr ein.  Die Saturnalien warem im Römischen Reich das Fest zu Ehren des Erntegottes Saturnus. Es waren ausgelassene Feiern, bei denen der Wein in Strömen floss und auf Moral und Züchtigkeit keinen Wert gelegt wurde. Bei unserem tantrischen Winter-Ritual werden wir in beide Mythen eintauchen.


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Das tantrische Ritual der Wintersonnenwende (Alban Artuan)

 In allen Kulturen und zu allen Zeiten ist die Wintersonnenwende eine der heiligsten Sonnenfeiern, bei der die Wiedergeburt der Sonne und des Lichtes gefeiert wird. Die Nacht vom 21. auf den 22. Dezember ist die längste Nacht des Jahres und die Sonne hat den niedrigsten Stand am Himmel. Nach diesem kürzesten Tag des Jahres nimmt die Kraft der Sonne wieder zu und die Tage werden länger.

Für die Kelten war "Alban Artuan" nicht nur ein von den Druiden errechneter Sonnenwendepunkt sondern auch eine Lebenswende. Nach einem Fastentag begannen die 12 Rauhnächte - eine Zeit der Rituale und der Mystik. Auch bei den Römern (Mithras-Kult), den Ägyptern (Isis und die Geburt des Horuskindes) und im alten Griechenland (Dionysos, der Gott der Fruchtbarkeit) gab es rituelle Feiern für die (Wieder-)Geburt des Lichts zur Wintersonnenwende. Mit der Ausbreitung des römischen Reiches wurde die Wintersonnwende zum römischen Staatsfeiertag ausgerufen ("sol invictus" - die unbesiegbare Sonne). Die Idee einer Geburtstagsfeier zur Wintersonnwende war also keineswegs eine Erfindung des Christentums. Weihnacht ist nichts anderes als Weihe-nacht (geweihte Nacht, heilige Nacht). 

Unsere Vorfahren spürten nach den langen, dunklen Tagen des Herbst und Winters, wie sich neue Energie im Boden unter ihren Füßen aufbaute. In ihrer Vorstellung gebar die Göttin am Tag der Wintersonnenwende das wiedergeborene Sonnenkind und alles was tot schien, wird wieder zu neuem Leben erwachen.

Wir werden uns auf der Rheinischen TantraNacht dem Licht in uns widmen und wie wir es in die Welt bringen. Wir feiern die Neuaktivierung unserer Kraft und unserer natürlichen Sinnlichkeit.


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Tantrische Silvesterparty

 Wir laden dich ein, im Kreis der Tantriker/innen eine fröhliche Silvesternacht zu verbringen. Wir werden tantrische Rituale feiern, zusammen tanzen, einen Film ansehen, Altes loslassen und Neues visualisieren, Spaß haben und gemeinsam in das neue Jahr hinein feiern. Wir werden ein tantrisches Energiefeld schaffen, in dem wir uns entspannt und bewusst mit den Herausforderungen, Geschehnissen und Gaben der vergangenen 12 Monate verbinden und die Lernerfahrungen und Botschaften erkennen. Indem wir das Alte dankend verabschieden, können wir nach vorne schauen und unseren Wünsche und Visionen durch tantrische Magie frische Energie geben.

Im geschützten Rahmen der Gruppe werden wir tantrische Rituale feiern, in achtsame Begegnungen gehen, sinnliche Berührungen geben und erleben und unsere Weiblichkeit (Shakti) und Männlichkeit (Shiva) feiern.